Jede Kiste zählt - Hilfe für die Menschen in der Ukraine

Nudeln, Reis, Zucker, Mehl, Kaffee, Tee: Zu unserem Alltag gehören diese Lebensmittel ganz selbstverständlich dazu, bestimmt findet auch ihr sie beim Blick in den Küchenschrank. In der Ukraine sieht das leider anders aus. Die Menschen im Kriegsgebiet brauchen dringend Nahrung – und sie brauchen Hoffnung auf Frieden. Aus diesem Grund hat sich das SG der Aktion „Friedenskiste“ angeschlossen, einer Initiative des Evangelischen Kirchenkreises und der Evangelischen Jugend Schwalm-Eder. So haben Schülerinnen und Schüler mit ihren Familien und ihren Klassen im Laufe einer Woche mit großem Tatendrang „Friedenskisten“ gepackt. Auch Geldspenden sind eingegangen, von denen eingekauft wurde, um die Pakete zu bestücken. Diese treten noch im September die weite Reise an. Dass sie tatsächlich dort ankommen, wo sie gebraucht werden, haben uns Rudolf, Vadim, Jim und Gary eindrücklich geschildert. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern ihrer Hilfsorganisation haben sie im letzten halben Jahr etwa 400.000 Kilometer zurückgelegt, um das Notwendigste an die Menschen an der vordersten Front zu verteilen.

Seit etwa zehn Jahren kümmern sich die vier Männer gemeinsam mit ca. 15 anderen Helferinnen und Helfern der Kirche Family of Christ um Waisenkinder und Bedürftige in der Ukraine. Zusammen bilden sie eine kleine Hilfsorganisation in Uzhgorod. Seit Kriegsbeginn ist das Team gewachsen, sind die Herausforderungen schlagartig noch viel größer geworden. Mit Lebensmitteln und Sachspenden versorgen die Freiwilligen inzwischen die Menschen im Kriegsgebiet, sind dafür wöchentlich zwanzig Stunden von ihrem Lagerhaus im Westen des Landes bis an die Front unterwegs. Mit 14 gespendeten Transportern bringen sie die Hilfsgüter dorthin, wo sie dringend gebraucht werden. In einer Gesprächsrunde mit den Religionskursen der Q1 bedankten sie sich dafür, dass sich das Schwalmgymnasium an der Spendenaktion beteiligt und „Friedenskisten“ für die Ukraine zusammengestellt hat.

Außerdem erhielten die Schülerinnen und Schüler spannende und bewegende Einblicke in die Arbeit der Helfer und in die Situation in der Ukraine: So sei Gary, ein Missionar aus den USA, ebenso wie sein Landsmann Jim zu Kriegsbeginn von der US-Regierung aufgerufen worden, die Ukraine zu verlassen. Statt zu gehen, habe er gemeinsam mit anderen Helfern 1000 Kinder aus Mariupol und anderen zerstörten Städten an der Ostfront gerettet. Dabei hätten die Helfer schreckliche Bilder gesehen und gefährliche Erfahrungen gemacht. "Dass sie so offen und sachlich davon erzählen konnten, hat mich sehr beeindruckt", sagt Thomas Aigenser aus der 10a, der die Gäste als Mitglied der SV begrüßt hat. Er finde es bewundernswert, "wie sie versuchen, so viel zu tun, wie sie können". Auch SV-Mitglied Naomi Wulf staunte darüber, dass "Menschen so viel Mut aufbringen, um anderen zu helfen". Die Geschichten der Männer hätten sie sehr berührt und noch lange nach der Gesprächsrunde beschäftigt. 

Eine Rückkehr der geflüchteten Menschen in ihre Heimatorte sei im Moment kaum zu denken, meint Rudolf, der als Sprecher der Gruppe auftrat. Viele Städte seien komplett zerstört, es gebe aktuell kaum Infrastruktur, also z.B. keine Krankenhäuser, keine Kindergärten und keine Schulen. Zur Schule könnten Kinder derzeit nur gehen, wenn ein Luftschutzkeller in unmittelbarer Nähe sei. Ein relativ normales Leben sei in der Ukraine wahrscheinlich erst in zehn Jahren wieder möglich, das zumindest sei seine Hoffnung.

Auch ermutigte das Helferteam die Schülerinnen und Schüler, vermeintlich kleine Dinge anzupacken, um etwas zu bewirken. Viele würden zögern und sich fragen, was sie allein denn schon ausrichten könnten. Dann solle man „einfach machen“. Jeder einzelne Mensch könne die Welt zum Guten verändern und Wunder bewirken.

Mit jeder „Friedenskiste“ ist ein kleiner Anfang gemacht! DANKE für eure Spenden!