Baumgeflüster - Wenn sich der Schulhof in einen Wald verwandelt

Wind rauscht durch Baumkronen, Lichtpunkte fallen durch die Blätter und es riecht nach Waldboden. Was wie ein Waldspaziergang klingt, bewirkten die Texte, die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Baumgeflüsters am 23.09. auf dem Schulhof vortrugen. Die Lesung erwuchs in Kooperation mit dem Förderverein Kulturlandschaft Schwalm e.V., welcher Lesungen rund um besondere Bäume in der Schwalm organisiert.


Eine besondere Geschichte tragen die beiden Feldahorne in sich, die auf dem vorderen Schulhof des SG inmitten der Baumbänke stehen. Sie sind zwei von 111 Bäumen, die das Schwalmgymnasium zum 111-jährigen Jubiläum im Treysaer Stadtwald pflanzte. Inspiriert wurde die Pflanzung durch die Kunstaktion “7000 Eichen” von Joseph Beuys in Kassel, für den Bäume immer auch ein Zeichen für das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Kosmos waren. Ebenso sind unsere Bäume ein Symbol: Sie stehen für eine Verbindung zum Wald, für Verbundenheit, für Wachstum und Zeit und vor allem für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt.

Verfasst wurden die Texte der Lesung zum einen von Schüler*innen der ehemaligen 5a, die sich dem Thema “Wald & Bäume” poetisch mit Elfchen und Akrosticha näherten. Weitere Texte stammten von (ehemaligen) Mitgliedern der Umwelt-AG, wie die Geschichte “Waldspaziergang” von Laura Hohmann, die einen Ausblick auf den Schulwald in 10 Jahren wagte. Marie Werner verlieh in ihrem Text “Lindenherz” einer alten Linde eine Stimme und machte eindrucksvoll deutlich, wie viel(e) Geschichte(n) sich um Bäume herum abspielen.
Abgerundet wurde die Lesung durch Illustrationen der 5a bzw. 6a, die zu Peter Wohllebens “Hörst du, wie die Bäume sprechen?” entstanden sind sowie von Kreidezeichnungen der Baumarten des Jubiläumswaldes auf dem Schulhof. Leckere Ernteerträge der Bäume schenkte der Kulturverein mit seinem Apfelsaft von Streuobstwiesen der Schwalm aus.

Und am Ende der Veranstaltung wehte tatsächlich noch ein wenig Beuys-Geist durch die Blätter. Wir erhielten nicht nur ein lobendes Grußwort sowie die gesammelten “Baumgespräche” des ehemaligen Beuys-Mitarbeiters Rainer Rappmann, sondern der Förderverein Kulturlandschaft Schwalm e.V. machte dem Schwalmgymnasium ein besonders nachhaltiges Geschenk: Einen Baum für den Schulhof, begleitet von einer Basaltsäule, die auch neben jeder der 7000 Eichen in Kassel steht. Sie gilt als Wächter des Baumes, als Monument, das zeigt: Dies ist für die Zukunft.