Katzenpfötchennebel und Jupitermonde - Expedition in die Sternwarte

Zu später Stunde machte sich die Umwelt-AG auf den Weg zur Sternwarte in Bad Zwesten. Dort gab Artur Battenberg, der die AG bereits für einen Vortrag über Lichtverschmutzung besucht hatte, einen Einblick in die Welt der Sterne.

Schon die Fahrt mit dem Fahrstuhl auf das Dach der Hardtwaldklinik hatte etwas von „Beam me up, Scotty!“. Oben angekommen begrüßte uns Herr Battenberg mit musikalischen Weltraumdarbietungen aus der Schwerelosigkeit. Dann nahm uns der Sternwartenbetreiber mit auf eine Reise an den Nachthimmel, wo man momentan das Herbstviereck sehen kann - eine Konstellation aus vier hellen Sternen, die auch Teil des Sternbilds Pegasus sind. Im Anschluss erfuhren wir Wissenswertes über die Planeten, z.B. die 95 Monde des Jupiter, und sahen die farb- und formenreichen Reste von Sternenexplosionen, den sogenannten Supernovae, wie Krabben-, Pudelmützen- oder Katzenpfötchennebel. Außerdem zeigte Battenberg, wie sich die Betrachtung des Weltraums mittels Teleskopen über die Zeit verändert hatte, von riesigen Apparaturen aus Holzgerüsten und Spiegeln bis hin zu den neuesten Hochleistungsteleskopen, wie z. B. das ELT in Chile.

Ein wesentlich kleineres Exemplar steht in der Kuppel der Sternwarte, zu der wir nun aufstiegen. Bei frostigen Temperaturen, die jedoch noch weit von den ca. -270 Grad Celsius des Universums entfernt waren, erklärte uns Herr Battenberg die Funktionsweise von Teleskopen und wie wichtig eine stabile Halterung sei. Mit einem Teleskop könne man noch in zwei Kilometern die Preisanzeige der Tankstelle lesen. Allerdings klärte der ambitionierte Sternenfreund auch darüber auf, dass die Lichtverschmutzung das Beobachten des Nachthimmels immer schwerer mache. Gerade Treysa werde durch den Ausbau von Industrie und Wegbeleuchtung immer heller und störe so auch die Tierwelt, sodass man Vögel schon in der Nacht zwitschern höre und auch Insekten irritiert werden, was die Bestäubung in Gefahr bringe.

Ein Blick aus der Kuppel war an diesem Abend jedoch nicht von der Lichtverschmutzung überschattet, sondern aufgrund des Schneefalls nicht möglich. Zum Ausgleich durften wir ins Planetarium eintauchen, einem künstlichen Sternenhimmel, wo uns Battenberg passioniert Geschichten zu den Sternbildern erzählte, die den Menschen schon seit der Antike Orientierung am Nachthimmel bieten.

Und als wir wieder am Boden waren, empfing uns plötzlich ein klarer Himmel mit einem Blick auf unzählige Sterne.