In den Sommerferien fand die diesjährige United Space School statt, an der jedes Jahr der Gewinner oder die Gewinnerin des NASA-Wettbewerbs des Schwalmgymnasiums teilnehmen darf. Ermöglicht wird dies durch Herrn Prof. Dr. Siebold, der dem SG jedes Jahr einen Platz bereitstellt, und der Stadtsparkasse Schwalmstadt, die normalerweise die Reise nach Houston/Texas finanziert. Dieses Jahr durfte ich –wegen der Pandemie leider nur von zuhause aus- bei diesem Ereignis dabei sein: Mit rund 50 Jugendlichen aus verschiedenen Ländern der ganzen Welt konnte ich zwei Wochen lang intensiv an einer bemannten Mission zu einem Asteroiden arbeiten.
Schon bevor der eigentliche Workshop losging, haben wir vorbereitende Hausaufgaben erledigt, um uns ein Basiswissen anzueignen. Außerdem bekam jeder die Aufgabe, ein kurzes Video zu drehen, in dem er sein Land vorstellt. Zu Beginn des Workshops im August gab es dann das so genannte „Culture Faire“, bei dem alle Videos zusammengeschnitten auf YouTube gestreamt wurden (Für Interessierte: den gesamten Stream gibt es auf YouTube unter >GSS-2 Culture Faire< von UnitedSpaceSchool - FISE). So bekamen wir einen Eindruck davon, mit wem wir es zu tun haben, und lernten die verschiedenen Kulturen der Teilnehmenden näher kennen.
Dann ging es richtig los: Die gesamte „Space School“ wurde in vier Teams nach Zeitzonen eingeteilt. Gemeinsam hat jedes Team alles gegeben, um eine richtige Weltraummission zu planen. Die Schwerpunktsetzung der Mission war dabei jedem Team freigestellt. Zur Auswahl standen Mining (der Abbau von bestimmten Rohstoffen), Transporting (der Rohstofftransport) und Manufacturing (die Verarbeitung der Rohstoffe). Mein Team, „Students of the Galaxy“, entschied sich für das Mining. Vom Raketenantrieb und der Flugroute über die Entwicklung von Robotern bis hin zur psychologischen Betreuung der Astronauten musste alles bedacht und geplant werden.
Ich war begeistert, wie gut die Teamarbeit funktioniert hat! Jeder hat motiviert mitgearbeitet und Probleme wurden schnell gelöst, sodass sich das Ganze keineswegs wie Arbeit anfühlte. Auch teamübergreifend schlossen wir uns zusammen und unterstützten uns gegenseitig: Täglich hatten wir online Videokonferenzen mit der gesamten Schülerschaft und unseren Mentoren, die „all Class Meetings“. Darin wurden alle Zwischenergebnisse präsentiert und die Aufgaben für den nächsten Tag erklärt.
In sogenannten „Breakout-Rooms“ hatten wir die Möglichkeit, mit zwei bis drei zufällig ausgewählten Schülern zu „quatschen“. Wir redeten über Hobbys, Haustiere, Schule oder zeigten uns die verschiedenen Währungen unserer Länder. Des Weiteren gab es zahlreiche zusätzliche Aktivitäten. So hörten wir beispielsweise Vorlesungen über Themen der Raumfahrt, kamen mit ehemaligen Astronauten ins Gespräch und veranstalteten digitale Spieleabende.
Am Ende dieser ereignisreichen zwei Wochen hat jedes Team seine Mission vor dem Vorstand und den anderen Teams präsentiert.
Das ganze Projekt war ein voller Erfolg und eine Erfahrung für das Leben, auch wenn es „nur“ ein Online-Workshop war. Durch Corona sind wir alle sehr eingeschränkt, aber es ist schön, dass durch ein bisschen Improvisation und Kreativität doch vieles möglich gemacht wird. Ich kann auf jeden Fall behaupten, neue Freunde gefunden zu haben, mit denen ich immer noch in Kontakt bin und auch bleiben möchte. Und wenn es die Pandemie irgendwann erlaubt, werden sich die „Students of the Galaxy“ treffen, um in Amsterdam Silvester zu feiern!